Grundannahmen

Laut David Bohm ist eine Grundannahme „ein Denkprozess, der von sich selbst behauptet, dass er nicht existiert.“

Die Botschaft hinter diesem Zitat lautet, dass Grundannahmen häufig unbewusst sind. Und deshalb werden sie nur selten hinterfragt oder gar revidiert. Sie rangieren auf der Ebene tiefster Überzeugungen und Glaubenssätze. Jeder Mensch hat und braucht Grundannahmen, die ihm als Grundlage für sein Welt- und Menschenbild dienen. So haben wir z. B. Grundannahmen über Menschen, indem wir glauben, dass sie autonom und eigensinnig sind. Oder dass sie steuerbar sind, wenn man nur genügend Druck macht. Manche glauben, dass jeder seines Glückes Schmied ist, während andere davon überzeugt sind, dass alles vorbestimmt ist…

Wir wissen häufig nicht, wie es denn nun wirklich ist, denn – bei entsprechender Beweisführung – lassen sich solche Überzeugungen durch Beispiele oder logische Schlussfolgerungen beweisen. Bei Lichte betrachtet lässt sich – bedauerlicherweise – auch immer das Gegenteil beweisen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, unsere Grundannahmen nicht als einzig wahre Wirklichkeit zu handeln, sondern als das,  was sie sind, nämlich Brillen, durch die wir die Welt betrachten.

Mein Denken und Handeln ist geprägt von nachfolgenden

Systemisch-lösungsorientierten Grundannahmen

  • Der Mensch ist ein autonomes Wesen/System, das mit seiner Umwelt in Wechselwirkung steht.
  • Veränderung ist nicht nur möglich, sondern unvermeidbar.
  • Menschen haben alle Ressourcen und Potenziale, die sie brauchen, um ein zufriedeneres Leben zu erarbeiten.
  • Zusammenhänge zwischen Problem und „Ursache“ sind konstruiert.
  • Für jedes (Problem-)Verhalten gibt es einen Kontext, in dem dieses Verhalten Sinn macht.
  • Kooperation und Wertschätzung sind zieldienlicher als Expertentum.
  • Handlungsleitendes Modell für die Beratung ist nicht die Theorie des Beraters, sondern das Weltbild des Kunden.